Kartenlegerin
Der Tätigkeit einer Kartenlegerin haftet ein bisschen das Mystische an, das “Hellseherische”. Dabei handelt es bei dem, was die Kartenlegerin macht, im Grunde nur darum, die sich per Zufall ergebenden Konstellationen angemessen zu interpretieren. Ein Ratsuchender kommt meistens zur Kartenlegerin mit einem speziellen Anliegen, also einer konkreten Frage oder einem Thema. Es kann aber auch sein, dass jemand nur wissen möchte, wie sein Leben aktuell aussieht, sich also eine Art Gesamtschau erhofft.
Die Kartenlegerin mischt die Karten gut, und so entsteht jedes Mal eine neue Ausgangslage. Wie sie die Karten auslegt, wie diese dann aufgedeckt zueinander in Bezug stehen, ist interessant, erfordert aber auch einiges an Wissen. Nur zu sagen, diese Karte bedeutet dieses und jenes, reicht nicht aus. Die Position innerhalb des Ganzen, die Korrelation der Karten zueinander, das ist das Spannende. Wenn man mit einer konkreten Frage zur Kartenlegerin geht, also zum Beispiel wissen will, ob man ein Jobangebot in einer anderen Stadt annehmen soll, ist es natürlich sehr speziell, und man sollte das Ergebnis nur als einen von vielen Aspekten werten. In eine solche umwälzende Entscheidung fließen nun einmal diverse Faktoren ein, und darum kann eine bunte Karte allein natürlich noch kein Ratgeber sein. Dennoch: Eine Richtung lässt sich vielleicht erkennen, ein grober Pfad.
Immer Gewinn bringend und faszinierend ist ein Besuch bei der Kartenlegerin (übrigens auch als Geschenk für solchen Dingen aufgeschlossene Freunde geeignet), wenn man einfach einen Überblick über die aktuelle Lebenssituation haben möchte, auch einmal die “Protagonisten“ und verschiedenen Ebenen des Lebens beleuchten möchte. Wenn sich auf dem Tisch dann “problematische“ Personen tummeln, sollte man das ruhig ernst nehmen und in Zukunft genauer hinsehen, mit wem man sich umgibt. denn nicht jeder Mensch, der die Nähe sucht, tut einem auch gut. So kann die Kartenlegerin ein paar Dinge klarer machen, einen eher abstrakten Lagebericht abgeben, was immer interessant und in manchen Fällen auch Augen öffnend ist.
Kartenlegerin als Ausbildungsberuf ist natürlich eine Illusion, aber wer Karten interessant findet, sich mit den verschiedenen Deutungsebenen beschäftigt hat, kann ein Seminar besuchen und seine Intuition ein wenig verbessern lernen. Wichtig ist vor allem auch eine gewisse Menschenkenntnis der Kartenlegerin, zu wissen, wen man als Ratsuchenden vor sich hat. Das ist vielleicht sogar das Wichtigste, nicht mit “der Tür ins Haus zu fallen”, also schreckliche Dinge voraus zu sagen, wenn jemand sehr geschwächt oder ängstlich Rat sucht, sondern mit den positiven Aspekten zu beginnen. Und die wird es immer geben!
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